Santorini? Weltbekannt – und überlaufen. Mykonos? Einer der besten Spots für Partyfans überhaupt – zumindest für diejenigen, die das entsprechende Kleingeld mitbringen. Milos? Bisher noch weitgehend unbekannt, obwohl nur wenige Kilometer von ihren großen Schwesterinseln der Kykladen-Gruppe entfernt. Und was soll ich sagen – niemals hätte ich gedacht, dass so eine unberührte Perle in Europa tatsächlich noch existiert. Hier könnt ihr noch an der Hafenpromenade schlendern, ohne, dass euch 10 Leute hinterherlaufen, die etwas verkaufen wollen. Einen Cappuccino bekommt ihr noch für 1,50 Euro. An den zauberhaften Stränden gibt es maximal einen Pop-Up-Wagen, der kühle Getränke und kleine Snacks verkauft und Parken ist kostenlos. Kurzum: Eine der wenigen unentdeckten Perlen des Mittelmeeres.
Anreise und Mietwagen
Auf Milos werdet ihr keine überfüllten Busse mit hektischen Touristen auf ihrer Förderbandreise durch Europa sehen. Die Insel zieht vor allem Menschen an, die nicht davor zurückschrecken, Flüge, Fähre und Unterkunft selbst zu organisieren und Ruhe suchen. Von Athen bringt euch die Fähre (4,5 Std.) oder das Flugzeug (45 Min.) nach Milos. Von Santorini braucht ihr mit der Fähre rund zwei Stunden.
Definitiv ein Muss – der Mietwagen! Es gibt kaum public Transport, ohne Auto seid ihr also aufgeschmissen. Je nachdem, zu welcher Zeit ihr auf Milos seid, solltet ihr vorher reservieren. Alternativ könnt ihr euch auch einen ATV mieten, was in Griechenland generell sehr populär ist.
Übernachtung
Die Insel ist touristisch nur wenig ausgebaut und vergleichsweise klein. Egal wo ihr wohnt – ihr erreicht alles auf Milos innerhalb von 20 Minuten. Wer gerne im Zentrum ist und etwas Gewusel (wenn man das auf Milos überhaupt so nennen kann) braucht, sollte in Adamas wohnen. Hier kommen nicht nur die Fähren an, in Adamas findet ihr auch die größte Auswahl an Restaurants, Cafés und Shops. Überall sonst auf Milos ist deutlich weniger los.
Must-do
- Sarakiniko Beach
Alles hier sieht aus, als wäre es extra für eine Filmkulisse erschaffen worden: Weiße Felsen, die sich gegen das tiefblaue Meer abheben und eine bizarre Mondlandschaft mit kleinen Höhlen und Strand. Das Vulkangestein leuchtet so hell in der Sonne, dass es fast blendet. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie zuvor gesehen.
- Klima
Der kleine Fischerort gehört zu den malerischsten Orten auf Milos. Die bunten Häuschen stehen direkt am Wasser und alles hier ist herrlich unaufgeregt.
- Plaka
Kykladen-typische weiße Häuschen mit bunten Balkonen, hübsche Cafés, Restaurants und kleine Schmuck-, Klamotten- und Spezialitätenläden säumen die engen Gassen. Unbedingt zur alten Kirche laufen, von hier habt ihr einen wunderbaren 360-Grad Panorama-Blick.
- Papafragas Beach
Von oben sieht es aus wie ein riesiger Natur-Pool, von unten ist die Felswand einfach nur beeindruckend. Ein kleiner und nicht ungefährlicher Weg (Achtung festes Schuhwerk mitnehmen), führt zu diesem kleinen Strand.
- Pollonia
Ein kleiner charmanter Ort, dessen Hafenpromenade wie aus einer anderen Zeit wirkt. Hier findet ihr exzellente Tavernen und Fischrestaurants. Eine gute Alternative zum lebhaften Adamas.
Zum Schluss noch ein persönliches Anliegen: Werft ein paar Euros in die Sammel-Dosen für Katzen, die überall verteilt auf der Insel stehen (z.B. in Plaka und Klima). Auf Milos gibt es so viele heimatlose Katzen, die teilweise krank und abgemagert sind. Ein typisches Problem in vielen südlichen Ländern, da die Katzen nicht kastriert werden und sich so unkontrolliert vermehren. Mir hat das wirklich das Herz gebrochen. Die Spenden werden für Futter und Kastrationen verwendet.